Allergien – Wenn das Immunsystem überreagiert

Allgemein

Immer mehr Menschen leiden unter Allergien und die Zahl der Betroffenen steigt stetig.

Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe (Allergene), wie z. B. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte, Schimmelpilze oder bestimmte Lebensmittel. Die Ernährung kann dabei eine bedeutende Rolle spielen – sowohl bei der Entstehung als auch bei der Behandlung oder Vorbeugung von Allergien.

Wie entstehen sie?

Beim ersten Kontakt mit einem Allergen bildet der Körper Abwehrstoffe (meist IgE-Antikörper). Beim nächsten Kontakt erkennen diese das Allergen wieder und setzen Botenstoffe wie Histamin frei – dadurch entstehen allergische Reaktionen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber genetische Veranlagung und Umweltfaktoren spielen eine Rolle.

Typische Symptome:

Haut: Rötung, Juckreiz, Ekzeme (z. B. Neurodermitis)

Atemwege: Niesen, verstopfte Nase, Husten, Asthma

Augen: Tränen, Jucken, Rötung

Magen-Darm: Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall

Kreislauf: Im Extremfall allergischer Schock (Anaphylaxie)

Hier ein Überblick über den Zusammenhang zwischen Allergien und Ernährung:

1. Ernährung als Auslöser

Bestimmte Lebensmittel sind häufige Allergieauslöser, z. B.:

Milchprodukte

Eier

Nüsse (insb. Erdnüsse, Haselnüsse)

Fisch und Meeresfrüchte

Soja

Weizen

Bei einer Lebensmittelallergie reagiert das Immunsystem direkt auf Proteine im Nahrungsmittel, was zu Symptomen wie Hautausschlag, Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot oder sogar einem anaphylaktischen Schock führen kann.

2. Kreuzallergien

Manche Pollenallergiker reagieren auch auf bestimmte Lebensmittel – das nennt man Kreuzallergie. Zum Beispiel:

Birkenpollenallergie → Reaktion auf Äpfel, Karotten, Haselnüsse

Beifußpollenallergie → Sellerie, Gewürze, Kräuter

Die Symptome treten oft im Mund-Rachen-Raum auf (orales Allergiesyndrom).

3. Ernährung als Schutzfaktor

Bestimmte Ernährungsweisen können helfen, das Allergierisiko zu senken – insbesondere im Kindesalter:

Stillen in den ersten 4–6 Monaten kann vor Allergien schützen.

Einführung allergener Lebensmittel (wie Erdnüsse, Ei) im richtigen Zeitfenster (zwischen 4.–6. Monat) kann das Risiko senken.

Vielseitige Ernährung, reich an Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren, wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus.

Probiotika und Präbiotika könnten die Darmflora stärken und somit das Immunsystem beeinflussen.

4. Darmgesundheit & Immunsystem

Ein großer Teil des Immunsystems sitzt im Darm. Eine gesunde Darmflora (Mikrobiom) ist wichtig für eine ausgewogene Immunreaktion. Ungleichgewichte (z. B. durch häufige Antibiotikaeinnahme oder unausgewogene Ernährung) können die Entwicklung von Allergien begünstigen.

5. Therapie durch Ernährung

Bei bestätigten Lebensmittelallergien ist der wichtigste Schritt die Elimination des Auslösers aus der Ernährung. Das sollte jedoch idealerweise unter einer ganzheitlichen Ernährungsberatung begleitet werden, um Mangelernährung zu vermeiden und das das Immunsystem gezielt gestärkt wird.

Lebensmittel, die helfen können:

Probiotische Lebensmittel (z. B. Joghurt, Kefir, fermentiertes Gemüse): Unterstützen die Darmflora und das Immunsystem.

Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinsamen, Walnüssen, Fisch): Wirken entzündungshemmend.

Lebensmittel mit viel Vitamin C und Quercetin (z. B. Paprika, Beeren, Zwiebeln): Können die Histaminfreisetzung hemmen.

Ingwer und Kurkuma: Natürliche Entzündungshemmer, sie können auch allergische Reaktionen mildern.

Fazit:

Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems, die durch Umwelt oder Ernährung beeinflusst werden. Während bestimmte Lebensmittel Auslöser sein können, gibt es auch viele, die das Immunsystem stärken und die Symptome lindern. Eine ausgewogene Ernährung, Darmgesundheit und gezielte Prävention sind wichtige Bausteine im Umgang mit Allergien.

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